50. internationales Wasserballturnier in Ter Apel / Holland

Im holländischen Grenzstädtchen Ter Apel fand zum 50. Mal das internationale Wasserballturnier statt. Dieses Turnier entwickelte sich zu einem der größten, wenn nicht sogar zum größten Wasserballturnier der Welt. Nur im kanadischen Toronto findet ein adäquates Großturnier statt. In diesem Jahr starteten 136 Teams im wunderschön umgestalteten Naturbad in elf Männer-Staffeln mit je acht Teams sowie sechs Damen- und zwei Jugendstaffeln. Die Teams kamen aus Holland, Deutschland, England, Frankreich und erstmals auch aus der polnischen Nachbarstadt Szczecin. Die SSV reiste in drei Etappen mit insgesamt 17 Spielern für zwei Mannschaften an. Aus dem Jubiläumsgrund begann der offizielle Teil in diesem Jahr bereits am Donnerstag mit einem Beachvolleyballturnier. Zehn Teams standen sich in Gruppen gegenüber und die jeweils Ersten bestritten das Finale. Die SSV gewann alle Spiele und auch das Finale mit jeweils 2:0. 

Am Donnerstag- und Freitagabend gab es Eröffnungspartys mit 2000 Gästen im großen Festzelt mit holländischer Partymusik. Das Gelände im Freibad war sehr gut gefüllt, obwohl vor etwa sieben Jahren 178 Teams die bisherige Rekordmarke aufgestellt hatten. Pünktlich um 9 Uhr begannen am Sonnabend die Gruppenspiele, die bis 17 Uhr dauerten. Der Wettergott hatte mit den Wasserballern leider kein Erbarmen. Nach drei Monaten Extremsommer mit 30 und mehr Grad bibberten die Spieler und Schiedsrichter am verregneten Sonnabend. Die Spieler im Wasser des Moekesgat-Sees hatten es wärmer, als die Luft draußen. Der Veranstalter stellte sogar zwei mobile beheizte Whirlpools auf, damit sich die Spieler etwas aufwärmen konnten. Das erste Team der SSV PCK Schwedt startete mit einem Unentschieden (3:3) gegen den späteren Staffelsieger aus Friedberg. Auch das zweite Spiel der SSV endete Remis (2:2), ehe im dritten Match der erste Sieg (3:1) zu Buche stand. Dem folgten noch zwei Siege und eine absolut unglückliche 2:3-Niederlage, die den möglichen Gruppensieg oder zumindest den Silberrang gekostet hat.

Nichtsdestotrotz waren die Oderstädter auch mit Bronze einverstanden, denn in einem Freiwasserturnier spielen so viele unberechenbare Faktoren eine Rolle, sodass dort eigentlich jeder jeden schlagen kann. Das zweite SSV-Team hatte nicht ganz so viel Glück, war mit Platz 6 nicht unzufrieden. Zwei Unentschieden, ein Sieg und drei knappe Niederlagen standen mit nur einem Tor Unterschied zum Fünften zu Buche. Die Spieler aus Szczecin gewannen in ihrer Staffel alle Spiele und wurden Gruppensieger. Die Hauptsache der fünf tollen Tage war jedoch das Genießen der riesigen Wasserballfamilie mit vielen neuen Kontaktmöglichkeiten und der Möglichkeit, Geist und Seele zu entspannen. Die Schwedter haben dieses Turnier fest in ihrem Terminplan verankert und nahmen in diesem Jahr zum elften Mal teil. Drei Schwedter haben alle Turniere mitgemacht. Der Veranstalter lässt sich auch immer Neuerungen einfallen. So wurden am Sonntag früh nach der „wilden Jubiläumsparty“ die Spieler mit einer Percussionist-Band geweckt, die auf selbstgebastelten Schlagzeugen rhythmisch beschwingt über den Campingplatz zog und sehr laut alle noch so tief schlummernden Wasserballer zum Aufstehen zwang. Also trat die 17-köpfige SSV-Truppe die 700-Kilometer-Heimfahrt von einem unvergesslichen Wochenende an.

Text und Bild. Steffen Opitz