Wanderwochen auf Madeira

DSC03329Nach ereignisreichen Wanderwochen auf der Insel Mallorca im Frühjahr 2016 wurde mir angetragen, eine ähnliche Wanderfahrt auf die Insel Madeira oder Sardinien zu organisieren und zu leiten. Ein Jahr des Bedenkens verging, dann begannen die Überlegungen und Vorbereitungen für eine Wanderfahrt auf die Insel Madeira im Frühjahr 2018.

Mit tatkräftiger Unterstützung des Reisebüros Zwerg wurden Zeitpunkt und Hotel (günstig als Ausgangspunkt für inselweite Wanderungen) ausgewählt und im Verein die Teilnehmer an der Wanderfahrt gewonnen.

Nach umfangreicher Vorbereitungsarbeit zur Durchführung eines dreiwöchigen Aufenthaltes – Auswahl der Wanderungen, Freizeitprogramm – konnte allen Teilnehmern ein komplettes Programm übergeben werden.

Nach zwischenzeitlichen Schwierigkeiten hinsichtlich Start- u. Rückflughafen ging es am 26.02.2018 für 22 Teilnehmer ( 15 Frauen, 7 Männer) via Hamburg auf den Weg auf die Urlaubsinsel Madeira.

Wohlbehalten angekommen und aufgenommen in unserem Hotel „Orca Praia“ in Funchal konnte Inselluft geschnuppert werden. Wettermäßig hatten wir alle mit dem schönen Frühling gerechnet, aber es kam  erst einmal anders. Regnerisch und stürmisch ging es los und vorangegangenes Unwetter mit Sturm und Regen auf der ganzen Insel ließen einige Träume platzen. Wanderer lassen sich aber nicht abhalten, und so ging es nach Funchal und Camara de Lobos als Ziele, die vom Hotel zu Fuß erreichbar waren.

Ab 1. März hatten wir dann 5 Mietautos für 11 Tage zur Verfügung. So konnten wir die Wanderziele, verstreut über die gesamte Insel gut erreichen. Die Hauptstraßen waren in sehr gutem Zustand, schmale Straßen in den Bergen schon manchmal eine größere Herausforderung.

Da die gesamte Insel vom Vorhandensein der Levadas (Bewässerungskanäle) gekennzeichnet ist, waren natürlich auch einige Wanderungen entlang dieser Levadas mit der Spitzenwanderung zu den 25 Quellen auf dem Programm. Teilweise aber auch mit Schwierigkeiten durch Auswirkungen der vorangegangenen Unwetter, so daß wir es u.a. auch mit Sperrungen zu tun bekamen.

Wanderungen in den bergigen Bereichen der Insel führten uns auf die Halbinsel Sao Lourenco (eine der schönsten Wanderungen!), den Pico Ruivo ( 1.862 m) und zum Cabo Girao (mit 580 m höchste Felsenklippe zum Meer Europas).

Eine „Taxiwanderung“ mit 18 Teilnehmern in 3 Taxis bei Superwetter hatten wir zu den Aussichtspunkten Funchals (Christo Rei, Monte), dem Botanischen Garten und dem Eira do Serrado (Blick ins Nonnental), ein Tag, der sicherlich im Gedächtnis bleiben wird.

Mit einer Bustour- westlicher Teil der Insel – lernten wir auch den nördlichsten Punkt , Porto Moniz kennen, hatten aber an diesem Tag wiederum dichten Nebel in den Höhenlagen der Insel, bei der Fahrt über das Hochplateau.

Nach zwei Wochen wechselhaftem, nicht immer zufriedenstellendem Wetter hatten wir in der dritten Woche doch noch Sonne, wie wir es eigentlich schon für die ganze Zeit erwartet hatten und so konnte zum Abschluß der Wanderwochen eine insgesamt positive Bilanz gezogen werden.

12 Wanderungen konnten wir durchführen, haben 160 km bei der Bewältigung von 1500 m im Aufstieg und 1800 m im Abstieg absolviert. Bei einem Durchschnittsalter aller Teilnehmer von 72 Jahren eine Leistung auf der man stolz sein kann, da sie auch bei einer Reihe von nicht ganz einfachen Wegen erreicht wurde.

Die teilnehmenden Wanderfreunde bedankten sich beim Wanderleiter für die geleistete Arbeit vor und während der Wanderreise und so hatte er auch noch die Grundlage für das Nationalgetränk der Insel, dem „Poncha“, eine Flasche weißen Rum im Heimreisegepäck.

Wolfgang Drechsel