Galerie

Titel verteidigt: Landesmeisterschaften Handball weibliche D-Jugend

Am Wochenende fanden die Landesmeisterschaften im Handball der Altersklasse D weiblich in Cottbus statt. Die Mannschaft der SSV PCK 90 Schwedt, die letztes Jahr sensationell den Titel gewonnen hatte, startete als Favorit neben dem HSV Falkensee 04 und dem Frankfurter HC. Insgesamt hatten 9 qualifizierte Mannschaften den Weg nach Cottbus angetreten: Zu den Genannten kamen der HSC Cottbus, MTV Altlandsberg, Union Neuruppin, HC Angermünde, G.-W. Finsterwalde und Teltow/Ruhlsdorf. Spannung lag schon vor Beginn der Spiele in der Luft, als es per Losentscheid um die Staffeleinteilung ging. Dann kam es, wie viele befürchtet hatten: Die Favoriten landeten alle drei in einer Staffel, womit einer des Trios das Halbfinale verpassen müsste. Zusätzlich wurden Altlandsberg und Cottbus in die Schwedter Staffel gelost.

Im ersten Spiel trafen die SSV-Mädchen auf den MTV Altlandsberg. In der ungewohnten Favoritenrolle taten sich die Mädchen schwer und es gab einen zähen Beginn. Bald stellte sich jedoch heraus, dass die Randberliner kein ernsthafter Konkurrent waren. Nach einem 5:0 zur Pause gelang den Oderstädterinnen ein sicherer 11:1-Erfolg. Im zweiten Spiel kam es dann zum ersten Showdown gegen den HSV Falkensee 04. Jetzt musste sich zeigen, ob man dem Druck standhalten würde. Nach dem 1:0 und dem 2:1 für Schwedt lief aber so gut wie nichts mehr zusammen. Sehr nervös und hektisch agierend fehlten dem Schwedter Spiel Ruhe und Entschlossenheit. Nachdem es zur Pause 3:2 für Falkensee stand, erfüllte sich die Hoffnung auf Besserung in der zweiten Partiehälfte nicht. Die Schwedterinnen konnten nie ihr Leistungsvermögen abrufen und gingen am Ende mit einer herben 5:8-Niederlage vom Platz.

Damit musste man das kommende Spiel gegen den Frankfurter HC unbedingt gewinnen, damit sich die Ambitionen der Schwedter nicht schon am Vormittag in Luft auflösen würden. Ein Ausscheiden in der Vorrunde wollten die Mädchen unbedingt vermeiden und gingen somit besonders motiviert in die dritte Partie des Tages. Bis zum 2:2 spielten beide Mannschaften auf Augenhöhe, erst dann gelang ein 4:2-Vorsprung, der zunächst leichtsinnig wieder verspielt wurde, dann aber in eine 6:5-Pausenführung umgemünzt werden konnte. Man merkte den Schwedterinnen an, dass sie den Sieg energischer wollten als noch zuvor und nach der Pause ging es mit einem kleinen Zwischenspurt bis auf 8:6 voran. Zwar konnten die Frankfurterinnen dann noch einmal verkürzen, doch mit dem 10:7 gelang die Vorentscheidung für den späteren 10:8-Erfolg.

Die Hoffnungen auf das Halbfinale blieben bewahrt; jedoch waren im letzten Gruppenspiel viele Tore notwendig, um das eventuell entscheidende Torverhältnis aufzubessern. In einer verkrampften Startphase (4:4) gelang zunächst jedoch kein entscheidender Vorteil und bei einer Spielzeit von nur zwei mal 10 Minuten musste dringend etwas unternommen werden. Die Schwedterinnen gingen zur offensiven Manndeckung über, überraschten so den Gegner und erzielten Tor auf Tor. Am Ende stand ein klarer 13:5-Sieg zu Buche. Damit stand die Konkurrenz unter Druck, denn Frankfurt hätte im abschließenden Gruppenspiel gegen die bereits qualifizierten Mädchen aus Falkensee einen Sieg mit mindestens sechs Toren Differenz benötigt. Das gelang jedoch nicht (8:8), was für Schwedt das Halbfinale bedeutete, indem nun der Gruppenerste der anderen Staffel, Teltow/Ruhlsdorf, wartete.

Teltow/Ruhlsdorf, mit einem Spiel weniger belastet, da weniger Mannschaften in ihrer Staffel waren, zeigte von der ersten Minute an, dass sie nicht gewillt waren, den Schwedterinnen den Sieg kampflos zu überlassen. Es entwickelte sich ein interessantes Spiel mit vielen guten Szenen auf beiden Seiten. Die Ruhlsdorferinnen warteten in ihrem Spiel mit einem starken linken Flügel auf und einer sehr großen wendigen Kreisläuferin. Trotzdem gelang Schwedt nach dem 1:2 das 3:2 und später das 5:3. Der 5:4-Pausenstand ließ noch spannende Minuten für die zweite Halbzeit erwarten. So konnte keine Mannschaft sich entscheidend absetzen und bis zum 8:8 war alles offen. In der letzten Minute fiel dann das 9:8-Siegtor für Schwedt; viel Dramatik in den Schlusssekunden, und unter lautem Jubel der Fans, war das Finale erreicht.

Falkensee schaffte im anderen Halbfinale einen sicheren Sieg gegen die nach der Pause überforderten Mädchen aus Finsterwalde. So kam, was viele erwartet hatten, im Finale erneut Schwedt gegen Falkensee. Hierfür hatten sich die Oderstädterinnen eine Wiedergutmachung ihrer Leistung aus der Vorrunde vorgenommen. Zusätzlich stand im Raum, wer hatte die letzten fünf Spiele besser verkraftet. Zunächst sah alles nach einer Wiederholung des ersten Spieles aus. Nach vier Minuten führte Falkensee mit 3:0. Doch schon in dieser Phase war zu spüren, dass die Schwedterinnen sich nicht kampflos ergeben würden. Mit hoher Laufbereitschaft und einer immer besser werdenden Deckungsarbeit konnten sie auf 2:3 und 3:4 verkürzen. Beim 4:4 kurz vor der Pause rasten die Schwedter Fans und es lag das Machbare in der Luft. Die zweite Halbzeit zeigte dann die ganze Reife der Oderstädterinnen, das gewachsene Selbstbewusstsein und der bessere Spielgedanke. Mit überlegener Athletik, Falkensee war stehend K.O., wurde der Gegner überraschend klar in die Knie gezwungen. Falkensee gelang kein Tor mehr und unter dem frenetischen Jubel der Anhänger aus Schwedt und Angermünde wurde das Finale sicher mit 8:4 gewonnen.

Fazit: Ein schwer erkämpfter Meistertitel, der am Ende verdient errungen wurde. Angermünde, unter anderen Voraussetzungen gestartet, erreichte am Ende einen guten siebten Platz.

 

Für Schwedt spielten: Luzie Luckow, Elisa Schmidt, Sarah Kolenda, Olivia Bresinske, Rebecca Johs, Caroline Meißner, Michelle Lindner, Jolina Wendt, Jenny Orlob, Celina Hagedorn, Xenia Beiersdorf, Rieke Pest und Gina Gothow.

 

Steffen Marschalek